2. Vision

Eine Gruppe von Menschen folgt mit ihren Vorräten, Hausrat, Waffen, Werkzeug und einigen Haustieren im Geleit, einer kleinen Senke vom Neckar kommend, dem Babstadter Weg. Sie verweilen an einem kleinen flachen See. Aufgestöberte Wasservögel erheben sich erschreckt aus dem Schilf im Uferbereich und veranlassen gründelnde Fische sich in tieferes Gewässer zu begeben. Frische Fährten von Huftieren zeugen von regem Besuch der Wasserstelle. Ihre Spuren führen zu saftigen Wiesen auf den flachen Südosthängen weiter abwärts an denen die Wanderer ein kleines Lager errichten. Ihre mitgebrachten Haustiere versorgen sich selbstständig auf der nahen Wiese, immer unter den wachsamen Augen der gezähmten Wolfshunde. Nach dem gemeinsamen Abendessen legt man sich in einem Tippi Zelt auf die ausgebreiteten Felle zum Schlafen. Schon früh werden sie durch die in dieser Lage besonders wärmende Einstrahlung der Sonne geweckt. Aus dem nahen Bächlein versorgt man sich mit Wasser um auf der frisch entfachten Feuerstelle einen Tee aus frische Minze zu kochen. Es vergehen einige Tage an diesem Rastplatz die man benötigt um das nahe Umfeld zu erkunden. Nördlich und südlich grenzen zwei weitere Längstäler an wobei hier die besseren Voraussetzungen für eine Niederlassung gegeben sind. Man beschließt an dieser Stelle zu bleiben und der Aufbau einer neuen Siedlungsstätte wird umgesetzt.

Männer beginnen mit ihren Steinäxten einige Eichen am Rande des nördlichen angrenzenden Waldes zu fällen und schleifen sie mit einem gezähmten Auerochsen zu der westlich gelegenen Anhöhe. Die Frauen haben inzwischen die Kuppe im Bereich des künftigen Langhauses in Nord – südlicher Richtung eingeebnet. Pfostengruben für die Tragpfeiler werden ausgehoben. Auf der Westseite wird ein 30 cm schmaler, 80 cm tiefer und 3 Meter langer Graben ausgehoben. Hier werden die gespaltenen Planken eingesetzt und verkeilt um Stabilität gegen heftige Stürme und Wetterschläge zu haben. Endlich ein fester Wohnsitz, endlich ein gesichertes Zuhause.

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So oder ähnlich könnte sich der bisher älteste nachweisliche Beginn der Besiedlung unseres Dorfes zugetragen haben. Da es aus dieser Zeit keine schriftlichen Überlieferungen gibt, sind wir auf die noch im Erdreich vorhandenen Zeugnisse angewiesen. Je mehr wir entdecken und auswerten können umso näher liegen wir an der Wirklichkeit der Vergangenheit. Aus ihr haben wir uns zu dem entwickelt was wir sind, ein besonders kluger und weiser Mensch.

Jeder der sich mit diesem Abschnitt unserer Vergangenheit beschäftigt, wird schnell erkennen, wie intelligent und handwerklich geschickt unsere Vorfahren hier in Grombach waren. Jede neue Fundstelle bringt weitere Erkenntnisse die wir erfassen und bewahren müssen, da es oft unwiederbringliche Spuren der Vergangenheit sind.

Der Mensch ist von Natur aus neugierig. Aus diesem Grund steckt in jedem von uns ein kleiner Forscher. Sollte dieser auch bei Ihnen geweckt worden sein, begeben Sie sich wann immer sich die Gelegenheit ergibt , egal wo sie zu Hause sind, verantwortungsbewusst mit auf –

„Spurensuche“

Fortsetzung folgt…..